Sofortkontakt zur Kanzlei
NAHME & REINICKE Ihre Rechtsanwälte und Notare in Hannover
Rufen Sie uns an +49 511 283770
Senden Sie uns eine E-Mail zentrale@nahmereinicke.de
NAHME & REINICKE
Aktuelle Fachbeiträge
 

Arzthaftungsrecht Bestimmte Bedenkzeit zwischen Aufklärung und OP-Einwilligung nicht nötig

BGH, Urt. v. 20.12.2022 – VI ZR 375/21

Die Einwilligung eines Patienten in eine Operation ist nicht deshalb unwirksam, weil sie unmittelbar nach dem Aufklärungsgespräch erfolgt. Mit dieser Entscheidung hebt der Bundesgerichtshof (BGH) eine umstrittene Entscheidung des Oberlandesgerichts Bremen auf.

Der BGH betont das Selbstbestimmungsrecht des Patienten: Es könne von ihm grundsätzlich verlangt werden zu offenbaren, wenn er für eine besonnene Entscheidung den Zeitraum zwischen Aufklärung und Einwilligung in die Operation für nicht ausreichend halte. Äußert er keine derartigen Bedenken, kann der Arzt grundsätzlich davon ausgehen, dass der Patient keine weitere Überlegungszeit benötigt.

Zudem sah der BGH im entschiedenen Fall eine Einwilligung in den Eingriff durch das Verhalten des Patienten darin, dass er sich nach ordnungsgemäßer Aufklärung und schriftlicher Einwilligung zwei Tage später in das Krankenhaus zur Durchführung der Operation begab.

Praxishinweis:

Eine feste Zeitspanne zwischen Aufklärung und Einwilligung gibt es danach nicht. Maßgeblich ist nach dem Gesetz, dass die Aufklärung so rechtzeitig erfolgt, dass der Patient seine Entscheidung über die Einwilligung wohlüberlegt treffen kann.


Ein Fachbeitrag aus dem DIRO-Netzwerk

Beitrag veröffentlicht am
15. August 2023

Diesen Beitrag teilen

Verkehrsrecht
06.10.2025

Fußgänger*innen aufgepasst: Alleinhaftung bei Radweg-Überquerung

Fußgänger*innen sollten beim Betreten von Radwegen stets besonders aufmerksam sein und sich vorher über die Verkehrssituation versichern.

Beitrag lesen
Straßenverkehrsrecht
29.09.2025

Unfall mit falschfahrender Fahrradfahrerin (LG Frankfurt (Oder) Az 12 O 23/23)

Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, muss sich an bestimmte Verkehrsregeln halten – auch wenn es manchmal bequemer erscheint, auf dem Gehweg zu fahren. Dass dies im Ernstfall erhebliche rechtliche Folgen haben kann, zeigt ein aktuelles Urteil des Landgerichts Frankfurt (Oder) vom 19. Juli 2024 (Az. 12 O 23/23).

Beitrag lesen
Bau- und Architektenrecht
22.09.2025

Bauvertrag nach VOB/B oder GBG?

Die Wahl zwischen einem Bauvertrag nach VOB/B und nach BGB ist keine bloße Formsache, sondern hat erhebliche Auswirkungen auf Rechte, Pflichten und Risiken beider Vertragsparteien. Die optimale Vertragsform hängt maßgeblich von den individuellen Bedürfnissen und der Erfahrung der Beteiligten ab.

Beitrag lesen